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Prinzessin Alexa, Teil 1 (deutsch)

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Offline erzähler

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Prinzessin Alexa, Teil 1 (deutsch)
« on: December 28, 2023, 02:04:35 PM »
Die Geschichte spielt in einem fiktiven archaischen Königreich:

Das war kein Kampf, es war eine öffentliche Demütigung. Alexa demonstrierte einen Griff nach dem anderen, ihre starken Arme und Beine klemmten die Gegnerin ein ums andere Mal ein, aggressive Hebel ließen sie vor Schmerzen aufschreien. Diese hatte längst wiederholt aufgegeben, doch die Prinzessin ließ nur kurz nach, um sie in eine weitere, noch verzweifeltere Lage zu zwingen. Die Unterlegene hatte sich zunächst wie ein aufgeschrecktes Huhn verhalten, sichtbar der Situation nicht gewachsen, dann ließ sie nur noch ergeben alles mit sich machen. Schließlich packte Alexa ihre überforderte Kontrahentin an den Haaren und führte sie dem Publikum vor, posierte dabei mit ihren starken Armen und ließ sich bestaunen.
Prinzessin Tijana verließ mit ihrem Gast angewidert die Halle. Enttäuscht war sie kaum, denn eigentlich hatte sie nichts anderes erwartet. Ihre Halbschwester Alexa suchte wieder die große Show, und eine weitere junge Frau des Reiches musste mit ihrer Freiheit dafür bezahlen. Als Sklavin würde sie nun lebenslang Demütigungen ertragen müssen, Alexa hatte ihre Freude daran.
Tijana hätte sich den Kampf nicht angeschaut, aber ihr Gast wollte mehr über diese Sitte des Landes erfahren. Dalvina, eine junge Adelige aus dem Nachbarstaat, war als Bevollmächtigte an den Königshof gesandt worden, um einen für beide Seiten gewinnbringenden Handelsvertrag abzuschließen. Tijana kannte sie bereits seit Kindestagen und war eng mit ihr befreundet. Daher kümmerte sie sich jetzt um den Staatsgast.
Sie habe zwar schon von diesem traditionellen Ringkampf gehört, doch wolle sie mehr über ihn erfahren, bat Dalvina.
Tijana berichtete über den religiösen Hintergrund. Der Kampf werde als eine Art Gottesurteil gesehen. So lassen sich vor allem Menschen darauf ein, zwei Männer oder eben auch zwei Frauen, die in einen Rechtsstreit geraten seien. Aber manchmal gehe es auch einfach um die Ehre oder sei eine Art von Mutprobe. Denn die Vorstellung sei, dass die Götter den Sieg verliehen. Wer verliert, werde dann Sklave des Siegers. Es müssten freilich immer beide Kontrahenten mit dieser Form der Auseinandersetzung einverstanden sein, daher fänden solche Kämpfe eigentlich sehr selten statt und seien eine Sensation, die sich die Menschen nicht entgehen ließen. Doch ihre Halbschwester habe hier eine Möglichkeit gefunden, sich immer wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken und sich bewundern zu lassen.
Aber es sehe doch nicht so aus, als ob Alexas arme Gegnerin freiwillig in diesen Kampf gegangen sei, warf Dalvina ein.
Natürlich nicht, aber das sei bei ihren ersten beiden Kämpfen noch anders gewesen, da hätten sich Gegnerinnen auf eine öffentliche Anfrage hin gemeldet. Da die Gewinnerin auch den gesamten Besitz ihrer neuen Sklavin erwerbe, wäre es durchaus attraktiv gewesen, die Prinzessin zu besiegen. Doch ihre Gegnerinnen verloren, und Alexa erfreute sich daran, ihre Sklavinnen zu schikanieren und zu quälen. Danach wollte sich niemand mehr melden. Eine Prinzessin kämpfen zu sehen, galt als Sensation und zog die Menschen an. Doch auch Sensationen wurden im Laufe der Zeit vergessen, deshalb suchte Alexa stets einen neuen Kampf, um wieder als strahlende Siegerin in der Arena zu stehen. Sie beauftragte bewaffnete Männer, Familien mit Töchtern im passenden Alter zu bedrohen. Diese mussten sich dann opfern und „freiwillig“ zum Kampf melden, damit ihre Eltern und Geschwister verschont würden.
Das sei doch reine Willkür. Könne man nichts dagegen unternehmen, fragte Dalvina.
Das Problem sei, antwortete Tijana, dass die Kämpfe unter dem Schutz der Götter stünden. Solange Alexa gewinne, könne kein König, kein Gericht und kein Oberpriester etwas gegen ihr Unrecht unternehmen. Wenn sie allerdings verlöre, könne sie auch niemand retten, wenn er nicht den göttlichen Zorn auf sich herabrufen wolle. Unser Vater, der König, habe wiederholt versucht, Alexa zum Aufhören zu bewegen. Immer habe sie alle Bedenken weggeschüttelt. Inzwischen habe sie sich sechzehn Sklavinnen gewonnen, die wie Dreck von ihr behandelt würden.  Der Spuk sei wohl erst dann endgültig vorbei, wenn sie besiegt würde. Bis das nicht geschehe, bleibe sie stur und sei nicht bereit, auf die allgemeine Aufmerksamkeit zu verzichten.
Dalvina nickte stumm, gab ihr wohl recht und schien zu überlegen, hatte dann aber doch einen Einwand: „Spricht nicht auch etwas Neid und Eifersucht aus deinen Worten?“
Tijana gab das zu. Sie selber berate ihren Vater in wichtigen politischen Angelegenheiten, aber niemand beachte das so richtig, zumal sie auch nicht so schön sei wie ihre Halbschwester. Doch es sei nicht nur die Eifersucht. Auch ein König verlöre an Macht, wenn ihn die Sympathie des Volkes nicht mehr unterstütze. Dann sei über kurz oder lang auch das Reich in Gefahr. Alexas ungerechtes und ungesetzliches Verhalten höhle die Herrschaft aus. Dem müsse ein Riegel vorgeschoben werden.

Einen Tag später fand im Palast ein Empfang für die Gesandte des Nachbarlandes statt. Es wurde getafelt, getrunken und bis weit in die Nacht getanzt.
Tijana übernahm die Aufgabe, ihre Freundin allen Mitgliedern des Hofes und den Ministern des Reiches vorzustellen. So kam die Reihe auch an Prinzessin Alexa. Auch bei einem Fest wusste sie sich in den Mittelpunkt zu stellen. Sie trug wieder einmal ein neues Kleid mit auffälligem Design, eine Augenweide für alle Anwesenden. Ihr langes rotbraunes Haar, sonst hochgesteckt, hing lang herunter, die relativ kleinen Lippen, ein wenig an einen Schmollmund erinnernd, waren kräftig geschminkt. Und auch ihre schmale Nase und ihre lebendigen braunen Augen wirkten auf andere Menschen, vor allem auf Männer, ausgesprochen anziehend. Allerdings spielte sie mit ihnen, denn als Prinzessin konnte sie sich das erlauben. Sie nahm sie, schikanierte sie und warf sie dann wieder weg. Sie genoss es, die, die ihr nachliefen, zu demütigen.
Als Tijana ihre Freundin und ihre Schwester einander vorgestellt hatte, kam sofort die Frage: „Ich hörte, dass du meinem Kampf zugesehen hast. Wie hat er dir gefallen?“
Zu ihrem Erstaunen machte die Gefragte aus ihrem Abscheu keinen Hehl.  Es habe jeglicher Vorstellung von Gerechtigkeit widersprochen, wenn Frauen zu diesem Kampf gezwungen würden. Sie hoffe nur, dass die Prinzessin bald besiegt und selbst versklavt werde.
Alexa reagierte verärgert und aggressiv. Dalvina könne sie ja selbst herausfordern, wenn sie den Mut dazu habe. Sie werde die Herausforderung auf jeden Fall annehmen. Und es würde ihr ein besonderes Vergnügen bereiten, diese „Fremde“ zu versklaven. Sie werde sich einige besonders harte Strafen für sie ausdenken.
Dalvina schien willens zu sein, die Herausforderung auszusprechen, doch wollte sie in keinem Fall die Beziehungen der beiden Staaten damit gefährden.

In den nächsten Tagen verhandelte sie mit dem König und den zuständigen Ministern. Das Handelsabkommen wurde zur allgemeinen Zufriedenheit unter Dach und Fach gebracht. Schließlich sprach die Gesandte auch den Kampf an. Sie sei über Alexas ungerechtes Verhalten empört und sie wolle sie zum Kampf herausfordern. Im Gespräch mit dem König und auch in Kontakt mit der eigenen Herrscherfamilie klärte sie ab, dass der Kampf – wer auch immer verlöre und in die Sklaverei müsse – keine Auswirkungen auf die freundschaftliche Partnerschaft der beiden Staaten haben werde.
Schon einen Tag später forderte sie Alexa offiziell zum Kampf heraus.

Über das Gespräch des Königs mit seiner Tochter gab es im Wesentlichen nur Gerüchte. Der Vater wollte wohl Alexa dazu bewegen, die Herausforderung abzulehnen und keine Kämpfe mehr zu bestreiten. Die Prinzessin wies dieses Ansinnen von sich, beruhigte den Vater, die Diplomatin habe keine Chance gegen sie, und bat ihn, per Erlass solle es für alle Mitglieder und Bedienstete des Hofes Pflicht sein, dem Kampf zuzusehen. Sie alle sollten miterleben, wie sie ihre Gegnerin fertigmache. Der König bewilligte den Erlass, soll aber deutlich gemacht haben, dass er sich darüber hinaus nicht für die Tochter einsetzen werde. Er könne und wolle ihr nicht helfen, wenn sie verlöre. Sie sei bereits so weit schuldig geworden, dass sie die schlimmste Strafe verdient habe.
Alexa nahm die Herausforderung offiziell an, für beide Frauen gab es nun kein Zurück mehr. Der Kampf wurde auf vierzehn Tage später terminiert.

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Offline Tiberius J.C.

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Re: Prinzessin Alexa, Teil 1 (deutsch)
« Reply #1 on: December 28, 2023, 03:08:58 PM »
Ein ganz schöner Anfang!