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An den Pranger gestellt

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Offline erzähler

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An den Pranger gestellt
« on: February 09, 2024, 04:56:09 PM »
Ein Junge stand am Pranger, als Lina den Hauptplatz betrat. Er habe ein Mädchen geschlagen und bestohlen, stand auf einer Tafel. Was soll man denn hier auch anderes machen, fragte sie sich. Zugleich sah sie auf ihn herab: Selber schuld, wenn er sich gefangen nehmen und bestrafen lässt. Das wäre ihr nicht passiert. Ohrfeigen – und sie schlug mit voller Kraft zu – drückten ihre Verachtung für den Gedemütigten aus, Tränen der Scham und des Schmerzes motivierten sie, die Tortur fortzusetzen. Er konnte ja nicht weg, musste ihre Schläge einstecken. Als Lina anfing, sich zu langweilen, ging sie auf den Empfang zu. Sie wusste jetzt, was sie hier tun wollte.

Ihre Eltern hatten sie gegen ihren Willen in diesem Camp angemeldet. Die jungen Leute leben dort eine Zeit lang in kleinen Hütten und erlernen in Werkstätten traditionelle Handwerke. Das Camp wird von ihnen autonom verwaltet, sodass z.B. auch die Rechtsprechung unabhängig von der Außenwelt ist. Wer eintritt, bestimmt, welche Tätigkeit er oder sie lernen und ausüben möchte, und schließt einen Vertrag mit dem Camp. Da Lina schon über der Altersgrenze lag, halfen ihre Eltern mit einer ansehnlichen Spende nach, damit sie dort lernen könne, sich mit einer sinnvollen Tätigkeit in die Gemeinschaft einzufügen.
Lange Zeit hatten sie sich kaum um ihre „schwierige“ Tochter gekümmert, dachte sie, jetzt solle sie angepasst und „lieb“ auf das Erwachsenenalter vorbereitet werden. Zu spät! Sie grinste in sich hinein.
Die Eltern waren dann bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Eine Manipulation des Autos konnte nicht erwiesen werden, sodass die Polizei ihre Ermittlungen – auch gegen die Tochter – eingestellt hatte. Lina erbte ein riesiges Vermögen. Gut so, dachte sie, jetzt könne sie völlig frei über ihr Leben bestimmen, ohne Rücksicht auf andere. Zum Camp war sie trotzdem gereist, nicht aber, um den Willen ihrer Eltern zu erfüllen.

Gefragt, welcher Tätigkeit sie nachgehen wolle, antwortete Lina, sie wolle „Verbrecherin“ sein. Das sei schließlich auch ein traditioneller Beruf. Man hielt ihr vor, dass Verbrecher gefangen und bestraft würden, denn sie vergingen sich an der sozialen Ordnung, doch das brachte sie nur zum Lachen. Das werden wir doch mal sehen!
So schlug sie einen Vertrag vor: Wenn sie in einem Zeitraum von zwei Monaten besiegt und gefangen würde, müsse sie einen hohen Betrag (etwa 10% ihres Vermögens) zahlen und dürfe bis zum Ende dieser Zeit, mindestens aber eine Woche lang, gefangen gehalten werden. Je nach ihren „Untaten“ könne das Gericht des Camps eine längere Gefangenschaft beschließen, die durch einen entsprechenden Geldbetrag abgegolten werden könne. Gelinge es nicht, sie gefangen zu setzen, müsse das Camp nichts Zusätzliches tun, als hilflos zuzusehen, wie sie ihren Mutwillen mit den jungen Leuten treibe. Ein Rollenspiel mit ernsten Konsequenzen!
Die Camp-Verwaltung wollte dem Vorschlag zunächst nicht zustimmen, ließ sich dann aber durch die Geldsumme, die der Einrichtung helfen würde, dazu verführen. Da es um sehr viel ging, wurde ein Notar dazu gerufen und der Vertrag abgeschlossen. Sie werde schon niemanden umbringen, versprach Lina. Denn dann würde sich ja die Zahl ihrer Opfer, die sie quälen könne, verringern, dachte sie bei sich.

Sie brachte niemanden um, doch sie machte das Camp für alle zur Hölle. Zwei Jahre älter, größer und kräftiger als alle anderen, suchte sie – wie schon in Schule und Nachbarschaft – den Kampf. Mit ihren kurz geschnittenen blonden Haaren, einer Stupsnase und zahlreichen Sommersprossen im Gesicht wirkte sie fast wie ein Junge. Fand sie jedoch jemand auf den ersten Blick sympathisch, wurde er schnell eines Besseren belehrt. Sie prügelte und stahl, machte sich über die Opfer lustig und demütigte sie. Vielen nahm sie die Gegenstände weg, die sie am meisten liebten, nicht um sie zu benutzen, sondern um die Opfer leiden zu sehen. Häufig vernichtete sie dann das Diebesgut vor den Augen der Bestohlenen. Sie stahl Geld von Ärmeren, um sie ganz arm zu machen. Ängstliche überfiel sie und fesselte sie an einen abgelegenen Baum. Die Stärkeren nahm sie in den Schwitzkasten oder drehte ihnen den Arm um, warf sie zu Boden, quetschte ihren Kopf zwischen ihren Schenkeln und ließ sie schließlich ihre Füße küssen und ablecken. Jugendliche, die sie bewunderten und sich ihr anschließen wollten, verprügelte sie brutal. Eine Starke wie sie habe Freunde nicht nötig. Alle aber bekamen ihre Ohrfeigen zu spüren, die sie nach Lust und Laune „verschenkte“. Rücksicht auf Eingeschränkte zeigte sie nicht, Mitleid und Gnade kannte sie nicht. Sie genoss ihre Macht und verspottete die Hilflosigkeit des Camps.

Kurz vor Ende der zwei Monate zwang sie die Verwaltung, das „Spiel“ zu verlängern. Ohne zeitliche Begrenzung wolle sie weiter ihren Spaß haben. Ihr Ziel sei, das Camp zu zerstören, doch das solle langsam und genüsslich geschehen. Sollte sie gefangen genommen werden, könne das Gericht ruhig unbegrenzt über ihren Besitz und ihre Person entscheiden. Dazu werde es ja nicht kommen.
Die jungen Leute der Verwaltung beknieten sie, aufzuhören und das Camp zu verlassen, und boten ihr als „Siegesprämie“ Geld an, das sie noch einigermaßen hätten  verschmerzen können. Doch Lina lachte sie nur aus: Geld habe sie genug, aber das Vergnügen, Jungen und Mädchen zu quälen, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden, wolle sie sich nicht nehmen lassen.
Da sie mit Gewalt drohte, fügte man sich und akzeptierte die Verlängerung. Auch diesmal beglaubigte der Notar ihren Vertrag.

Das Camp hatte wieder neue Mitglieder. Alle keine Konkurrenz, konstatierte Lina, die sich freute, neue Opfer zu finden.
Einige Tage später sah sie eines der dicken Mädchen am Rande des Waldes, das, kaum dass es sie erblickte, panisch die Flucht ergriff. Lina hatte sie bald eingeholt und wollte sie in den Dreck stoßen. Da packte sie plötzlich etwas Kaltes, Hartes am Genick und schob sich eng um den ganzen Hals. Sie versuchte, den eisernen Griff zu lockern, ihn mindestens erträglicher zu machen, als immer mehr von den jungen Leuten aus dem Gebüsch kamen. Gezielte Tritte zwangen Lina in die Knie, Hände griffen nach ihren Armen, bogen sie nach hinten, Handschellen rasteten ein.
Auf einer langen Stange war ein Mechanismus befestigt, der sich um den Hals geschlossen hatte, eine eiserne Halsfessel. So wurde Lina wie ein bezwungenes Raubtier den Weg entlang gestoßen. Panisch besorgt, sie könne ihren Hals verletzen, ließ sie sich ohne Gegenwehr zum Hauptplatz führen, wo Fänger und Gefangene mit wildem Jubelgebrüll empfangen wurden.
Am Pranger wurden zunächst ihre Fußgelenke in einem über dem Boden angebrachten Klappbrett befestigt. Erst danach wurden Hals und Handgelenke in die engen Ringlöcher gedrückt und fest verschlossen. In dieser unbequem gebeugten, demütigenden Stellung konnte sich die Verbrecherin nicht rühren, erst recht nicht fliehen. Sie hatte das Camp herausgefordert, vom Camp war sie nun besiegt worden. An den Pranger gestellt, zeigte sie allen ihre Niederlage.
Einige stärkere Jungen und auch Mädchen hatten untereinander einen Zeitplan abgesprochen. Immer mindestens einer stand vor dem Pranger und gab der Gefangenen eine Ohrfeige nach der anderen, den ganzen Tag durch. Zwar schlugen die jungen Leute nicht so fest, wie Lina selbst es getan hätte, aber nach einer Weile waren auch diese Schläge in ein leuchtend rot geschwollenes Gesicht äußerst schmerzhaft. Der Pranger hielt Linas Kopf den Händen der Schlagenden hin, wehrlos war sie ihnen ausgeliefert. Wehrlos musste sie auch den Spott und Hass aller Vorbeigehenden ertragen. Niemand zeigte Mitleid oder war bereit, ihr zu helfen.
So stand sie Tag und Nacht (ohne Schläge, aber auch ohne richtigen Schlaf) am Pranger und  wartete auf ihr Urteil.

Nach drei Tagen verspürte Lina nur noch Erschöpfung und Schmerzen. Um wieder auf freien Fuß zu kommen und das Camp verlassen zu dürfen, hätte sie jedes demütigende Zeichen ihrer Niederlage über sich ergehen lassen und jeden Geldbetrag bezahlt.
Das Gericht hatte seine Beratungen beendet und verkündete das Ergebnis. Zunächst wurde eine endlos lange Aufzählung vorgelesen, wem sie was wann angetan hatte, dann kam das Urteil: Linas gesamtes Vermögen geht in den Besitz des Camps über. Mit Teilen des Geldes werden die Opfer großzügig entschädigt, was übrig bleibt, hilft, das Camp zu verbessern und zu erweitern. Lina selbst bleibt für zehn Jahre Gefangene des Camps, verurteilt, Zwangsarbeit zu leisten.
Der ebenfalls anwesende Notar bestätigte, das Urteil sei nach den Klauseln der vertraglichen Vereinbarung rechtmäßig. Diese Klauseln seien von der jetzt verurteilten Verbrecherin selbst formuliert und durchgesetzt worden. Ihn persönlich befriedige zutiefst, dass sich diese bösartige und selbstherrliche Person in ihren eigenen Schlingen verfangen habe. Sie habe jetzt die Strafe, die sie verdiene.
„Gnade!“, hätte Lina bei der Urteilsverkündigung herausschreien mögen, aber sie wusste, es hatte keinen Zweck.
Sie wurde jetzt vom Pranger genommen und mit engen, schweren Eisenketten gefesselt, die von der Schmiede des Camps hergestellt worden waren. Ohne großen Bewegungsspielraum muss sie den schweren Mühlstein bewegen, wann jeweils etwas gemahlen wird.
Eine Rute klatschte auf ihren nun nackten Rücken, und angetrieben von dem stechenden Schmerz setzte sie sich vor den Augen feixender Zuschauer erstmals in Bewegung. Ein Mädchen, das in der Nähe stand, sagte, jetzt trüge sie endlich etwas für die Gemeinschaft bei, zwar nicht in einem menschlichen Handwerk, aber mit der Arbeit eines Esels.

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Offline Tiberius J.C.

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Re: An den Pranger gestellt
« Reply #1 on: February 15, 2024, 01:25:30 PM »
Streng genommen ist das keine Catfight-Geschichte, aber was solls.